BSiN e.V.
21.01.2007, 00:31
Der Berner Sennenhund - DAS Kuscheltier?
Ein Kuscheltierchen ist der Berner Sennenhund mit Sicherheit nicht und es ist wirklich traurig zu sehen wie diese wundervolle Rasse mehr und mehr in ein schlechtes Licht rückt. Angefangen von den vielen Krankheiten die ihm aufgrund mangelnder Zuchtauswahl angezüchtet wurden, trifft man nun auch häufig Berner in Tierheimen an, da sie in der Familie auffällig geworden sind.
In vielen vielen Bernerbüchern ist zu lesen, es handelt sich um den Familienhund schlechthin, ein Berner wird fast erzogen geboren, ein Berner ist verträglich mit allem anderen Getier, ein Berner hat keinen Jagdtrieb, ein Berner braucht nicht so viel Auslauf.
Ein Wunderhund der Berner? Nein, sicherlich und mit Nachdruck gesagt, das ist er nicht! Viele dieser wundervollen Eigenschaften werden zutreffen, wenn man mit ihm arbeitet und sich mit ihm beschäftigt und ihm vollen Familienanschluß gewährt, dann, ja dann entwickelt er sich wirklich zu einem wundervollen Hund und Freund.
Ich werde mal versuchen ein paar der oben genannten Lobeshymnen aus den Bernerbüchern zu widerlegen :
Jagdtrieb
War bisher bei allen 3 Bernern vorhanden. Stärker und schwächer ausgeprägt, aber immer da. Es war mit Nachdruck nötig hier Erziehung walten zu lassen und dem Hund zu vermitteln daß er nun mal kein Jagdhund ist.
Auslauf
Berner sind sehr agile, machmal auch sehr sprungbegeisterte, und sehr bewegungsfreudige Hunde.
Die Geschichte von den trägen Bernern die nur auf ihrem Platz oder im Hof oder Garten liegen, ist ein Märchen. Sie laufen gerne, sie erkunden gerne ihre Umwelt und sie müssen sich auspowern können.
Erzogen geboren?
Wer das in Umlauf gebracht hat, hat vermutlich nie einen Berner gesehen! Wie jeder andere Hund auch braucht der Berner Erziehung und zwar konsequent und von klein auf. Er ist ein liebenswertes Schlitzohr daß sich schon versucht dem einen oder anderen Erziehungsteil zu
entziehen – hier ist wirklich dringenst geraten dem Charme nicht zu erliegen und das Hunde 1x1 durchzupauken. Berner vertragen absolut keine Härte und keinen Drill – eine sehr konsequente und liebevolle Umgangsart lassen bei ihm aber zum Ziel kommen. Er benötigt etwas länger (ca. 3 Jahre) bis er erwachsen ist, sowohl vom Körperbau als auch vom Kopf!
Auch ein Berner testet gerne mal seine Grenzen aus, auch ein Berner hat große starke Zähne und auch ein Berner weiß, wofür diese da sind!
Man wird diese Zähne nie zu spüren bekommen wenn man den Hund richtig und gut sozialisiert und die Benimm-Regeln von Anfang an peinlich genau und konsequent in sein soziales Lernen mit einbaut. Wer es nicht verknusen kann, daß manchmal nach einem gegebenen Kommando erst ein „meinste-wirklich-Blick“ folgt und dann erst die Ausführung, der sollte vom Berner die Finger lassen.
Verträglichkeit mit anderen Hunden und anderen Tieren
Ist vorhanden wenn er es frühzeitig gelernt hat. Man muß auch einem Berner vermitteln, daß Kinder und andere Tiere zur Familie gehören, sie keine Jagdobjekte sind und sie mit Respekt zu behandeln sind. Kümmert man sich von Welpentagen darum, wird man auch nie Probleme haben.
Meine Berner waren bisher allesamt als sehr dominant anderen Hunden gegenüber zu bezeichnen. Raufer waren sie jedoch nie.
Fütterung
Der Berner ist ein ehemaliger Bauernhofhund und demzufolge auch sehr genügsam (ist nicht gleichbedeutend ihm schlechtes Futter zu geben!) Bei ihm ist manchmal weniger mehr. Von der Verfütterung von speziellem Welpenfutter rate ich beim Berner ab. Füttert man sie damit, schießen sie förmlich wie Raketen in die Höhe – dies tut den Gelenken und Knochen gar nicht gut und führt oftmals zu nicht unerheblichen Problemen.
Es handelt sich beim Berner um einen doch recht großen und oftmals schweren Hund. Man sollte in der Welpen- und Junghundzeit Treppensteigen, Springen in das Auto und wieder raus, möglichst lange unterbinden – die Knochen und Gelenke danken es über viele Jahre.
Pflege
Der Berner Sennenhund ist ein pflegeleichter Hund, aber auch er hinterläßt nich wenige Spuren im Haus gerade dann wenn draußen sog. Sauwetter ist.
Wer einen Berner im Haus hält (und nur da gehört er hin!) muß sich darüber im Klaren sein, daß der Hund Haare verliert und oftmals auch Dreck mit ins Haus bringt.
Ich liebe diese Rasse wirklich über alles und kann mir ein Leben ohne Berner nicht vorstellen. Gerade darum ist mir viel daran gelegen, mal darauf aufmerksam zu machen, daß wir da kein Kuscheltierchen zuhause haben.
Der Berner ist sich seiner Stärke voll bewußt, er braucht keine Ausbildung um sein Herrchen oder Frauchen zu beschützen, das kann er ganz gut selbst.
Er hat einen fast umwerfenden Charme, kann ein unheimlicher Clown sein und ist ein Freund in guten wie in schlechten Tagen.
Drum sollte man ihn auch wie einen Freund behandeln und ihn nicht verzärteln oder einfach vor sich hin leben lassen. Er braucht wie alle sozialen Lebewesen Regeln. Der Berner Sennenhund erfreut sich leider sehr großer Beliebtheit alleine schon wegen seinem Aussehen.
Er ist kein ausgesprochener Anfängerhund und verlangt an seiner Seite einen sicheren und verständnisvollen Menschenpartner.
... ich wünsche allen Bernern dieser Welt daß sie diesen Menschenpartner an der Seite haben!
Copyright: Kerstin Hollfelder für Berner Sennenhunde in Not e.V.
Ein Kuscheltierchen ist der Berner Sennenhund mit Sicherheit nicht und es ist wirklich traurig zu sehen wie diese wundervolle Rasse mehr und mehr in ein schlechtes Licht rückt. Angefangen von den vielen Krankheiten die ihm aufgrund mangelnder Zuchtauswahl angezüchtet wurden, trifft man nun auch häufig Berner in Tierheimen an, da sie in der Familie auffällig geworden sind.
In vielen vielen Bernerbüchern ist zu lesen, es handelt sich um den Familienhund schlechthin, ein Berner wird fast erzogen geboren, ein Berner ist verträglich mit allem anderen Getier, ein Berner hat keinen Jagdtrieb, ein Berner braucht nicht so viel Auslauf.
Ein Wunderhund der Berner? Nein, sicherlich und mit Nachdruck gesagt, das ist er nicht! Viele dieser wundervollen Eigenschaften werden zutreffen, wenn man mit ihm arbeitet und sich mit ihm beschäftigt und ihm vollen Familienanschluß gewährt, dann, ja dann entwickelt er sich wirklich zu einem wundervollen Hund und Freund.
Ich werde mal versuchen ein paar der oben genannten Lobeshymnen aus den Bernerbüchern zu widerlegen :
Jagdtrieb
War bisher bei allen 3 Bernern vorhanden. Stärker und schwächer ausgeprägt, aber immer da. Es war mit Nachdruck nötig hier Erziehung walten zu lassen und dem Hund zu vermitteln daß er nun mal kein Jagdhund ist.
Auslauf
Berner sind sehr agile, machmal auch sehr sprungbegeisterte, und sehr bewegungsfreudige Hunde.
Die Geschichte von den trägen Bernern die nur auf ihrem Platz oder im Hof oder Garten liegen, ist ein Märchen. Sie laufen gerne, sie erkunden gerne ihre Umwelt und sie müssen sich auspowern können.
Erzogen geboren?
Wer das in Umlauf gebracht hat, hat vermutlich nie einen Berner gesehen! Wie jeder andere Hund auch braucht der Berner Erziehung und zwar konsequent und von klein auf. Er ist ein liebenswertes Schlitzohr daß sich schon versucht dem einen oder anderen Erziehungsteil zu
entziehen – hier ist wirklich dringenst geraten dem Charme nicht zu erliegen und das Hunde 1x1 durchzupauken. Berner vertragen absolut keine Härte und keinen Drill – eine sehr konsequente und liebevolle Umgangsart lassen bei ihm aber zum Ziel kommen. Er benötigt etwas länger (ca. 3 Jahre) bis er erwachsen ist, sowohl vom Körperbau als auch vom Kopf!
Auch ein Berner testet gerne mal seine Grenzen aus, auch ein Berner hat große starke Zähne und auch ein Berner weiß, wofür diese da sind!
Man wird diese Zähne nie zu spüren bekommen wenn man den Hund richtig und gut sozialisiert und die Benimm-Regeln von Anfang an peinlich genau und konsequent in sein soziales Lernen mit einbaut. Wer es nicht verknusen kann, daß manchmal nach einem gegebenen Kommando erst ein „meinste-wirklich-Blick“ folgt und dann erst die Ausführung, der sollte vom Berner die Finger lassen.
Verträglichkeit mit anderen Hunden und anderen Tieren
Ist vorhanden wenn er es frühzeitig gelernt hat. Man muß auch einem Berner vermitteln, daß Kinder und andere Tiere zur Familie gehören, sie keine Jagdobjekte sind und sie mit Respekt zu behandeln sind. Kümmert man sich von Welpentagen darum, wird man auch nie Probleme haben.
Meine Berner waren bisher allesamt als sehr dominant anderen Hunden gegenüber zu bezeichnen. Raufer waren sie jedoch nie.
Fütterung
Der Berner ist ein ehemaliger Bauernhofhund und demzufolge auch sehr genügsam (ist nicht gleichbedeutend ihm schlechtes Futter zu geben!) Bei ihm ist manchmal weniger mehr. Von der Verfütterung von speziellem Welpenfutter rate ich beim Berner ab. Füttert man sie damit, schießen sie förmlich wie Raketen in die Höhe – dies tut den Gelenken und Knochen gar nicht gut und führt oftmals zu nicht unerheblichen Problemen.
Es handelt sich beim Berner um einen doch recht großen und oftmals schweren Hund. Man sollte in der Welpen- und Junghundzeit Treppensteigen, Springen in das Auto und wieder raus, möglichst lange unterbinden – die Knochen und Gelenke danken es über viele Jahre.
Pflege
Der Berner Sennenhund ist ein pflegeleichter Hund, aber auch er hinterläßt nich wenige Spuren im Haus gerade dann wenn draußen sog. Sauwetter ist.
Wer einen Berner im Haus hält (und nur da gehört er hin!) muß sich darüber im Klaren sein, daß der Hund Haare verliert und oftmals auch Dreck mit ins Haus bringt.
Ich liebe diese Rasse wirklich über alles und kann mir ein Leben ohne Berner nicht vorstellen. Gerade darum ist mir viel daran gelegen, mal darauf aufmerksam zu machen, daß wir da kein Kuscheltierchen zuhause haben.
Der Berner ist sich seiner Stärke voll bewußt, er braucht keine Ausbildung um sein Herrchen oder Frauchen zu beschützen, das kann er ganz gut selbst.
Er hat einen fast umwerfenden Charme, kann ein unheimlicher Clown sein und ist ein Freund in guten wie in schlechten Tagen.
Drum sollte man ihn auch wie einen Freund behandeln und ihn nicht verzärteln oder einfach vor sich hin leben lassen. Er braucht wie alle sozialen Lebewesen Regeln. Der Berner Sennenhund erfreut sich leider sehr großer Beliebtheit alleine schon wegen seinem Aussehen.
Er ist kein ausgesprochener Anfängerhund und verlangt an seiner Seite einen sicheren und verständnisvollen Menschenpartner.
... ich wünsche allen Bernern dieser Welt daß sie diesen Menschenpartner an der Seite haben!
Copyright: Kerstin Hollfelder für Berner Sennenhunde in Not e.V.